Bisamapfel Collier
Duftkugel
Der Begriff Bisamapfel bezeichnet Duftstoffzubereitungen mit Zutaten wie Ambra oder Moschus («Bisam») sowie die tragbaren, meist annähernd kugelförmigen Behälter, in denen sie aufbewahrt wurden.
Bisamäpfel wurden bis ins l7. Jahrhundert hinein zu medizinischen Zwecken verwendet und dienten oftmals gleichzeitig als Schmuck.
Bei der Bezeichnung war damals nicht nur das Gehäuse, sondern auch die wesentlich teurere Duftmasse im Innern gemeint. Manche Bisamäpfel wurden wegen des hohen Anteils an Harzen so hart, dass sie gar keinen Behälter benötigten und direkt an einer Kette um den Hals getragen werden konnten.
Es ist unklar, ob mit ,,pomum ambrae" immer die Einheit von Duftstoff und Behälter gemeint war. Zum ersten Mal bezog sich Adam Lonitzer in seinem Kräuterbuch unmissverständlich auf den Bisamapfel als Behälter, in dem gegen ,,bösen Geruch" ein mit Ehrenpreiswasser vollgesogener Schwamm aufbewahrt werden sollte.
Auch im 16. Jahrhundert waren Bisamäpfel recht beliebt. Es gab Herstellungsvorschrift für Bisamäpfel:
Nachdem Mörser und Pistill erwärmt und die Harze mit etwas Rosenwasser zähflüssig gemacht wurden, sollte man die Inhaltsstoffe zusetzen und die Masse nach Belieben formen. Anschliessend sollten mit einem spitzen Gegenstand kleine Löcher in die Masse gemacht und diese mit Moschus und Ambra aufgefüllt werden. Zwecks Erhaltung der Frische wurde der Riechapfel mit Seide umhüllt.
Heute bietet Chevalier’s Räuchergarten einen Bisamapfel als Collier und Duftkugel an. Das Schmuckstück ist von Hand gefertigt und besteht aus Keramik. In der Schmuckkugel befinden sich kleine Tonkügelchen, die ätherische Öle aufnehmen.